Die Zukunft von Corporate Finance: 6 Trends für 2024/25
Das Unternehmensfinanzwesen verändert sich rasant, getrieben von digitaler Innovation, sich wandelnden Erwartungen der Mitarbeitenden und immer strikteren Compliance-Anforderungen.
Dieser Wandel hin zu einem intelligenteren und effizienteren Finanzmanagement stand im Mittelpunkt einer spannenden Diskussion beim Expense Summit 2024.
Auf dem Summit tauschten sich David Parker, FinTech-Spezialist und Gründer von Polymath Consulting, und Bas Janssen, Head of Strategic Initiatives bei Mobilexpense, über die Entwicklungen aus, die das Ausgabenmanagement von morgen prägen.
Mit Davids umfassender Erfahrung in der Beratung führender FinTech-Unternehmen und seiner Rolle im Open Banking in Großbritannien sowie Bas’ tiefgehender Expertise in technologischen Finanzinnovationen brachte dieses Gespräch zwei dynamische Perspektiven zusammen.
Das Duo lieferte Einblicke in Themen wie KI-gestütztes Ausgabenmanagement, Echtzeit-Zahlungslösungen, Kohlenstoffbilanzierung und die bedeutende Verknüpfung von Finanz- und Personalwesen.
Corporate Finance 2024 auf einen Blick
„Im Großen und Ganzen ist der europäische Markt nach der Pandemie recht stabil geblieben“, erläutert David..
Firmen setzen alles daran, Talente zu gewinnen, und ändern ihren Umgang mit Mitarbeiterausgaben. Früher galten Spesenabrechnungen als lästig, aber mittlerweile werden effiziente Prozesse als Mittel zur Anwerbung und Bindung von Mitarbeitenden betrachtet. Die Mitarbeitererfahrung ist inzwischen genauso wichtig wie die Kundenerfahrung.
Finanzteams sollen Abläufe reibungslos gestalten, damit sich Mitarbeitende wertgeschätzt fühlen.
Neben der Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit nutzen Finanzabteilungen vermehrt Big Data für strategische Planung. Mit Einblicken in die Ausgaben können zukünftige Kosten besser vorhergesagt und Budgets entsprechend angepasst werden, anstatt Ausgaben als „schwarzes Loch“ zu betrachten.
Datenanalysen helfen dabei, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Sechs Trends, die Corporate Finance 2024/25 prägen
1. KI-gestütztes Ausgabenmanagement
Die Nutzung von KI im Ausgabenmanagement revolutioniert den Bereich. Bislang beschränkte sich der Einsatz von KI auf einfache, regelbasierte Funktionen, die oft Ineffizienz und manuelle Nachkontrollen zur Folge hatten. Doch durch Fortschritte bei großen Sprachmodellen kann KI jetzt automatisch auf nicht-konforme Ausgaben hinweisen.
Diese neue KI-Generation ermöglicht es Unternehmen, potenzielle Compliance-Probleme in Echtzeit zu erkennen.
„Stellen Sie sich vor, ein Mitarbeitender reicht eine Ausgabe ein, die nicht den Richtlinien entspricht – die KI erkennt dies sofort und fordert eine Prüfung an“, erklärt Bas Janssen. Diese Veränderung bedeutet nicht nur mehr Genauigkeit, sondern entlastet Finanzteams von manuellen Kontrollen und beschleunigt Abläufe erheblich.
- Lösungen für Echtzeitzahlungen
Virtuelle Karten und Echtzeitzahlungen ermöglichen Finanzteams eine flexiblere Handhabung von Mitarbeiterausgaben. Mit diesen Tools können Unternehmen individuelle Kreditlimits entsprechend der Rolle eines Mitarbeiters festlegen. Dies bietet Flexibilität und schützt gleichzeitig das Budget des Unternehmens.
„Früher fehlte es Kreditkarten an Echtzeit-Tracking, was die Ausgabenkontrolle erschwerte. Jetzt können wir Mitarbeitenden mehr finanzielle Eigenständigkeit geben“, hebt Bas hervor.
Diese Entwicklung bedeutet, dass Finanzteams Mitarbeitenden die Freiheit geben können, notwendige Käufe zu tätigen, während sie dank Echtzeit-Transaktionsdaten die volle Kontrolle und Transparenz behalten.
- CO2-Erfassung und nachhaltige Finanzen
Nachhaltigkeit ist längst mehr als nur ein Trend – sie ist eine geschäftliche Notwendigkeit, geprägt durch unternehmerische Verantwortung und gesetzliche Vorgaben. Mit neuen Gesetzen in Europa müssen Unternehmen nun die Emissionen im Zusammenhang mit der Mobilität ihrer Mitarbeitenden und täglichen Anschaffungen erfassen. Dies kann eine Herausforderung sein, vor allem, wenn es darum geht, den CO2-Fußabdruck jeder einzelnen Ausgabe zu messen.
„Die CO2-Erfassung ist komplex, aber es gibt inzwischen Tools, die Unternehmen eine grobe Einschätzung ihrer Emissionen ermöglichen“, erklärte Bas.
Auch wenn diese Tools nicht immer zu 100 % genau sind, bieten sie Unternehmen eine Möglichkeit, ihre Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen, indem sie ihren ökologischen Fußabdruck besser verstehen und Verbesserungspotenziale aufdecken.
- Echtzeit-Compliance und Reporting
Eine der größten Veränderungen im Bereich Corporate Finance ist der Übergang zur Echtzeit-Compliance. Vorbei sind die Zeiten, in denen Mitarbeitende ihre Ausgaben erst Wochen später einreichten und sich kaum noch an Details erinnern konnten. Heutige Finanztools ermöglichen Unternehmen die sofortige Überprüfung der Compliance.
“Echtzeit-Compliance macht das Ausgabenmanagement berechenbar”.
Diese Neuerung reduziert nicht nur Compliance-Risiken, sondern gibt den Mitarbeitenden direktes Feedback. So bleiben sie ohne aufwändige nachträgliche Abstimmungen im Einklang mit den Unternehmensrichtlinien.
- Die Rolle des CFO
Die Position des CFO hat sich erheblich weiterentwickelt, mit einem klaren Trend hin zu einer zentralisierten Plattform für Ausgabenmanagement. Durch die Zusammenführung von Spesenabrechnung, Rechnungsverarbeitung und Kreditorenbuchhaltung auf einem Dashboard haben CFOs jetzt eine ganzheitliche Übersicht über die Finanzen des Unternehmens.
„Es geht nicht mehr nur um einzelne Prozesse, sondern um eine durchgängige Strategie“, erläuterte Bas im Gespräch.
Dieser Wandel ermöglicht es CFOs, strategische, datengestützte Entscheidungen zu treffen und eine bessere Übersicht über alle Abteilungen zu gewinnen. Letztendlich unterstützt sie eine flexiblere und effizientere Finanzplanung.
- Verschmelzung von Finanz- und HR-Abteilungen
Die zunehmende Zusammenarbeit zwischen Finanz- und Personalabteilungen zeigt erhebliche Auswirkungen auf die Mitarbeitererfahrung. HR-Abteilungen fordern Prozesse, die sowohl den Mitarbeitenden als auch der Unternehmenskonformität gerecht werden. Die Behandlung der Mitarbeitenden als „interne Kunden“ ist inzwischen ein Muss, um ihre Bindung und Zufriedenheit zu fördern.
„Wenn Ausgabenmanagement richtig gestaltet wird, kann es sogar als Mitarbeiter-Vorteil gelten“, erklärt David Parker.
Es geht dabei nicht nur um Effizienz, sondern auch darum, die Zeit der Mitarbeitenden zu respektieren und ihre Arbeit zu erleichtern.
Ein reibungsloser Spesenprozess ist heute ein entscheidender Faktor bei der Gewinnung und Bindung von Talenten und zeigt Wertschätzung für ihre Zeit und Beiträge.
Rückblick: Die Geschichte von Declaree
Mobilexpense wurde im Jahr 2000 gegründet und konzentrierte sich zunächst auf konforme Spesenprozesse für große Unternehmen weltweit.
„Declaree hingegen startete 2014 mit einem anderen Ansatz: Der Fokus lag auf der Nutzerfreundlichkeit, indem Mitarbeitenden eine einfache Verwaltung ihrer Ausgaben ermöglicht wurde“, erklärt Bas
Seit der Fusion mit Mobilexpense im Jahr 2019 kombinieren wir unsere benutzerzentrierte Innovationskraft mit starker internationaler Compliance. Die Pandemie hat den Wandel im Ausgabenmanagement, weiter vorangetrieben und Reise- sowie Spesenrichtlinien neu definiert.
Viele Unternehmen denken jetzt flexibler über Mobilitätslösungen nach, die über klassische Hotel- und Flugservices hinausgehen.
Auch die Fürsorgepflicht ist wichtiger denn je: Im Falle einer weiteren Pandemie möchten Unternehmen Systeme, die Mitarbeitende schützen und spesenrechtlich konform bleiben.
Zukunftsausblick: Das Ausgabenmanagement von morgen
Die Diskussion schloss mit einer spannenden Zukunftsvision ab: ein „Uber“ für das Ausgabenmanagement.
Stellen Sie sich vor, Ausgaben werden vollautomatisch erfasst und verwaltet, ohne dass manuelle Eingaben oder Abrechnungen erforderlich sind. Diese mühelose Art des Ausgabenmanagements könnte den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden transformieren, wertvolle Zeit sparen und die Jobzufriedenheit erhöhen.
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