Steuerfreie Alternativen zur Inflationsausgleichsprämie 2025

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Steuerfreie Alternativen zur Inflationsausgleichsprämie 2025
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Die steuerfreie Inflationsausgleichsprämie war eine beliebte Maßnahme, um Mitarbeitende finanziell zu entlasten und gleichzeitig die Bindung an das Unternehmen zu stärken. 

Doch mit dem Auslaufen der Prämie im Dezember 2024 stehen Arbeitgeber vor der Frage: Welche Alternativen gibt es, um auch 2025 die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu sichern und ihre Kaufkraft zu stärken? 

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen verschiedene Optionen vor, wie Unternehmen kreative Lösungen finden und die Mitarbeiterbindung stärken können. 

Was war die Inflationsausgleichsprämie? 

Bei der Inflationsausgleichsprämie (§ 3 Nr. 11c EStG), kurz IAP, handelt es sich um eine freiwillige Sonderzahlung, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden gewähren konnten, um die infolge der hohen Inflationsrate gestiegenen Lebenshaltungskosten auszugleichen.  

Sie wurde im Rahmen des dritten Entlastungspakets von der Bundesregierung beschlossen und ist rechtlich verankert im „Gesetz zur temporären Senkung des Umsatzsteuersatzes auf Gaslieferungen über das Erdgasnetz“. 

Sie wurde erstmals im Oktober 2022 eingeführt und war bis Ende Dezember 2024 verfügbar. Arbeitgeber konnten ihren Mitarbeitenden einmalig bis zu 3.000 Euro gewähren, ohne dass darauf Lohnsteuer oder Sozialabgaben anfielen. 

Die Auszahlung erfolgte flexibel und konnte in einer Summe oder in mehreren Teilbeträgen erfolgen. Diese Prämie bot nicht nur finanzielle Entlastung, sondern auch einen Anreiz für Mitarbeitende, enger mit dem Unternehmen verbunden zu bleiben.  

Warum Alternativen zur Inflationsausgleichsprämie wichtig sind

Die Herausforderungen durch die steigende Inflation sind auch 2025 für viele Mitarbeitende spürbar. Die Inflationsausgleichsprämie bot eine einfache und steuerfreie Möglichkeit, dieser Belastung entgegenzuwirken. 

Unternehmen, die keine neuen Benefits oder Gehaltserhöhungen anbieten, riskieren eine geringere Mitarbeitermotivation und erhöhte Fluktuation. Um dies zu vermeiden, lohnt es sich, über steuerliche Vorteile und andere innovative Ansätze nachzudenken. 

8 Alternativen zur Inflationsausgleichsprämie

1. Gehaltsextras: Steuerfreie Sachbezugskarten 

Eine beliebte Alternative sind steuerfreie Sachbezugskarten. Arbeitgeber können Mitarbeitenden monatlich bis zu 50 Euro als Sachbezug gewähren. Diese Karten können für Einkäufe in Supermärkten, Tankstellen oder sogar im Onlinehandel genutzt werden. 

Ein Unternehmen, das seinen Mitarbeitenden monatlich 50 Euro als Sachbezugskarte zur Verfügung stellt, investiert pro Jahr lediglich 600 Euro pro Mitarbeitendem, was im Vergleich zu klassischen Gehaltserhöhungen eine kosteneffiziente Maßnahme darstellt. 

Vorteile:

  • Steuer- und sozialabgabenfrei 
  • Flexibel einsetzbar 
  • Stärkt die finanzielle Situation der Mitarbeitenden 

Sachbezugskarten bieten nicht nur finanzielle Vorteile, sondern sind auch ein wertschätzendes Signal an die Belegschaft. Sie sind eine der besten Alternativen zur Inflationsausgleichsprämie 2025.

 

2. Betriebliche Altersvorsorge (bAV) ausbauen

Langfristige Maßnahmen wie die betriebliche Altersvorsorge (bAV) sind ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit, Mitarbeitende zu unterstützen. Zusätzliche Einzahlungen des Arbeitgebers in die bAV sind steuerbegünstigt und tragen zur langfristigen finanziellen Absicherung der Mitarbeitenden bei. 

Eine aktuelle Studie von PwC zeigt, dass fast die Hälfte der befragten Unternehmen (48 %) der Meinung ist, dass potenziellen Mitarbeiter:innen eine betriebliche Altersvorsorge sehr oder eher wichtig ist, wenn sie sich für einen Arbeitgeber entscheiden. Die Studie basiert auf der Befragung von 300 Führungskräften und liefert wertvolle Einblicke in die Bedeutung der bAV für die Mitarbeitermotivation und -bindung. 

 Vorteile: 

  • Steuerliche Begünstigung für Unternehmen und Mitarbeitende 
  • Langfristige Bindung der Belegschaft 
  • Positiver Einfluss auf die Arbeitgebermarke Langfristige Maßnahmen wie die betriebliche Altersvorsorge (bAV) sind ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit, Mitarbeitende zu unterstützen. Zusätzliche Einzahlungen des Arbeitgebers in die bAV sind steuerbegünstigt und tragen zur langfristigen finanziellen Absicherung der Mitarbeitenden bei.
     

3. Einmalzahlungen und Sonderprämien 

Auch wenn sie nicht steuerfrei sind, bleiben Einmalzahlungen eine effektive Möglichkeit, Mitarbeitende zu motivieren. Boni können beispielsweise an bestimmte Ziele oder Projekte geknüpft werden, um Leistung und Engagement zu honorieren. 

Vorteile:

  • Flexibel anpassbar
  • Sichtbare Anerkennung von Leistungen
  • Wirkt motivierend 

4. Zuschüsse zu Mobilität und Kinderbetreuung

 Zuschüsse für bestimmte Lebensbereiche wie Mobilität oder Kinderbetreuung sind ebenfalls attraktive Alternativen. Diese Unterstützungen können steuerlich begünstigt werden und sind besonders für Mitarbeitende mit Familien oder langen Arbeitswegen wertvoll. 

Beispiele: 

  • Erstattung von Fahrtkosten 
  • Bezuschussung von Jobtickets 
  • Unterstützung bei den Kosten für die Kinderbetreuung

5. Weiterbildungs- und Entwicklungsangebote

Eine weitere Möglichkeit ist die Investition in die Weiterbildung der Mitarbeitenden. Die Übernahme von Kursgebühren oder die Organisation von internen Schulungen kann die Qualifikation der Belegschaft steigern und gleichzeitig als wertvolles Benefit wahrgenommen werden. 

Vorteile: 

  • Fördert die berufliche Entwicklung 
  • Steigert die Bindung ans Unternehmen 
  • Positiver Effekt auf die Arbeitgebermarke

6. Mitarbeiteraktien oder Gewinnbeteiligung

Unternehmen können Mitarbeitende durch Aktienoptionen oder eine Beteiligung am Unternehmensgewinn motivieren. Dies schafft ein Gefühl von Eigenverantwortung und kann die finanzielle Situation der Belegschaft verbessern. 

Vorteile:

  • Engere Bindung an das Unternehmen 
  • Langfristige Motivation
  • Partizipation am Unternehmenserfolg

7. Flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Pauschalen

Neben finanziellen Benefits können auch nicht-monetäre Vorteile zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden beitragen. Flexible Arbeitszeiten oder die Bezuschussung von Homeoffice-Kosten sind seit der Pandemie besonders gefragt.

Vorteile:

  • Erhöht die Work-Life-Balance
  • Reduziert Stress und Fahrtkosten
  • Steigert die Produktivität 

8. Gesundheitsförderung und Wellness-Programme

Ein wachsender Trend in vielen Unternehmen ist die Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeitenden. Zuschüsse für Fitnessstudio-Mitgliedschaften, Betriebssportgruppen oder Wellness-Angebote wie Massagen oder Achtsamkeitskurse können das Engagement und die Zufriedenheit der Belegschaft erhöhen. 

Vorteile:

  • Reduziert Stress und Krankheitstage
  • Fördert eine gesunde Work-Life-Balance
  • Positioniert das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber

Fazit: Vielfalt statt Einheitslösung 

Auch wenn die Inflationsausgleichsprämie ausgelaufen ist, gibt es zahlreiche Alternativen, mit denen Unternehmen ihre Mitarbeitenden 2025 entlasten und motivieren können. 

Ob steuerfreie Sachbezugskarten, Zuschüsse oder Weiterbildungsangebote – wichtig ist, eine Maßnahme zu wählen, die zur Unternehmenskultur passt und echten Mehrwert für die Belegschaft bietet.